Eurythmie ist eine Bewegungskunst. Ihr Name setzt sich aus der altgriechischen Vorsilbe «Eu» (gut, wohl, schön, echt; medizinisch auch: normal ausgebildet, gesund) und «Rhythmus» (rhythmós «das Fließen») zusammen. Eurythmie heisst also in etwa: gesunder oder schöner Fluss.
Auf die Frage, was ist Leben? antwortete Rudolf Steiner: Studieren sie die Rhythmen, Rhythmus trägt das Leben. Diese Lebensenergie kannten bereits die alten Chinesen mit dem Begriff «Chi» oder «Qi» (Tai-Chi, Qi-Gong). «Prana» ist aus dem Yoga bekannt. Dies alles sind Bezeichnungen für fliessende Lebensenergie in Verbindung mit Bewegung. Die Eurythmie unterscheidet sich insofern von Yoga oder Tai-Chi, dass sie diese Energie mit Musik und Sprache verbindet.
Sprache ist uns körperlich und seelisch sehr nahe. Körpersprache, Muttersprache. Sie berührt unsere Seele und wir drücken sie mit dem Körper aus. Für jeden Vokal oder Konsonanten gibt es in der Eurythmie eine Bewegung.
Die Basis der Eurythmie ist die Bühnenkunst. Eurythmistinnen und Eurythmisten absolvieren ein vierjähriges Vollzeit-Kunststudium (heute Bachelor oder Master). Danach entscheiden sie sich für eine Weiterbildung in pädagogischer Eurythmie, um an einer Rudolf Steiner Schule zu unterrichten; für Sozialeurythmie (Eurythmie in Betrieben, Heimen, eigene Kurse) – oder machen zusätzlich eine 2-jährige Ausbildung in Therapeutischer Eurythmie (Heileurythmie).

